Fachdienste

Heilpädagogische Integrationsfachdienst

Mein Name ist Thomas Melz und ich decke den Heilpädagogischen Integrationsfachdienst im Waldkindergarten „Pusteblume e.V.“ ab.

Meine Heilpädagogik basiert auf folgende Gedanken:

  • eine Beziehung zum Kind aufbauen, das Kind kommt gerne zu mir und freut sich auf das gemeinsame Spiel.
  • Ich begebe mich auf die Ebene des Kindes und lasse mich auf es ein.
  • Für mich ist das hier und jetzt entscheidend, das Kind mit seinem Thema hat Vorrang.
  • Ungeteilte Aufmerksamkeit dem Kind schenken (auch während der Förderung in der Gruppe).
  • Das Kind begleiten, seine Ideen aufgreifen und es mit seinen Talenten spielend fördern.
  • Die Förderung basiert auf der Beziehungsebene und dem Draht zwischen den Herzen.
  • Ich nehme das Kind ernst, arbeite offenherzig und ehrlich.
  • Durch meine Offenheit aber auch klare Regeln und Absprachen gebe ich dem Kind einen Rahmen in dem es sich bewegen kann. Dadurch biete ich ein einschätzbares Verhalten dem Kind das ihm Sicherheit und Struktur vermittelt.
  • Durch das gemeinsame Tun in dieser schönen Natur kann sich das Kind entwickeln und entdecken.
  • Der Kontakt und die Beratung der Eltern und Erzieherinnen ist wichtig für das Verstehen des Kindes und für deren Entwicklung.

Die Heilpädagogik hat folgendes Werkzeug, dem ich mich bediene

  • Werken und Gestalten
  • Personenzentrierter Ansatz (hier ist natürlich das Kind gemeint)
  • Situationsorientierter Ansatz > entscheidend ist das Jetzt, was ist gerade Thema für das Kind
  • Verhaltensorientiert > Rückmeldung über das Verhalten geben
  • Lernen durch Bewegung, auch in der Natur (die zu 100% im Waldkindergarten gegeben ist)
  • Erlebnisse schaffen > Erlebnispädagogik, Werkstücke schaffen

Organisation des Fachdienstes

  • Elterngespräche: je nach Bedarf, unmittelbare Rückmeldung persönlich, SMS oder telefonisch. Jedoch ca. 2 große Gespräche im Kindergartenjahr (September, März, Juli)
  • Erziehergespräche: regelmäßig
  • Austausch mit Fachdiensten: hier ist der Kontakt je nach Bedarf
  • pro Kind stehen 10 Behandlungseinheiten für Elterngespräche, Erziehergespräche und Fachdienstaustausch zur Verfügung.

 Die Förderpläne für das Kind werden einmal im November erstellt oder überarbeitet im Juni.

Im Juni erfolgt ein Entwicklungsbericht der gemeinsam mit dem Förderplan an den Bezirk Oberbayern geschickt wird.

Die Kinder haben in Kontingent, das vom Bezirk Oberbayern erstellt wird.

  • 40 Behandlungseinheiten (1 BE sind 45 Minuten) In der Regel bekommt das Kind eine Behandlungseinheit pro Woche. In der Ferienzeit komme ich je nach Bedarf.
  • 10 Behandlungseinheiten Eltern-, Erzieher- und Fachdienstgespräche

Reiten

Ich heiße Uschi Jäger, bin 48 Jahre und ´arbeite`seit 17 Jahren mit meinem Team, nämlich den Pferden, im Bereich des Heilpädagogischen Reitens. Ich habe bei der Caritas Salzburg eine Einrichtung für Straßenkinder geleitet und war im Heilpädagogischen Zentrum in Ruhpolding beschäftigt. Zwei völlig verschiedene Bereiche, die jedoch eines gemeinsam haben, nämlich das Miteinander mit Kindern und Jugendlichen und Pferden und die daraus entstehende Vertrauensbildung und die Entdeckung der eigenen Stärke. Ich freue mich sehr, dass ich Eueren Kindern durch meine Pferde ein kleines Stück weit Selbstbewußtsein, Zufriedenheit und Freude am Umgang mit einem solch großen Tier geben kann. Ich finde den Waldkindergarten einfach fantastisch, da er den Kindern viel Raum gibt, sei es auf körperlicher Ebene oder einfach weil sie ihrer Fantasie viel Weite geben können. Ich denke, kein Kind kann sich entwickeln, wenn es von Mauern umgeben ist. Bevor ich Euch zu viel volltexte, eines ist mir auch noch am Waldkindergarten aufgefallen und das ist die Ruhe. Als meine Kinder vor vielen Jahren in den Kindergarten kamen war es ihnen immer viel zu laut und sie wollten nicht mehr dorthingehen. Im Waldkindergarten ist das eben nicht so.


Ergotherapie

Einmal pro Woche, kommt zu uns eine engagierte, herzliche und vor allem bei den Kindern sehr beliebte Ergotherapeutin zu uns in den Waldkindergarten.

Definition Ergotherapie

Ergotherapie unterstützt und begleitet Kinder jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit

eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung

für sie bedeutungsvoller Betätigungen in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, den Kindern Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung ihrer Lebensqualität zu ermöglichen.

Ergotherapie wird auf Rezept verordnet, dass ausgestellt werden kann durch den Kinder-/Allgemeinartzt. Die Behandlungen finden 1-2x pro Woche statt.


Tiergestützte Pädagogik

Warum Tiergestützte Pädagogik im Kindergarten?

Seit Ende der 70er Jahre besteht eine weltweite Forschung auf dem Gebiet der Tiergestützten Pädagogik. In Deutschland befindet sich diese noch in den Anfängen. Erst in den letzten Jahren etablieren sich die Tiere in Deutschland immer mehr als therapeutische Helfer. Viele Tiere werden als Co-Therapeuten eingesetzt, die bekanntesten sind wohl z. B. Therapeutisches Reiten, Delphintherapie und auch Assistenzhunde für Behinderte oder Besuche in Altenheimen.

Die tiergestützte Pädagogik nutzt die positive Wirkung von Tieren für die Erziehung, Bildung und Entwicklungsbegleitung der Kinder. Der begleitete Umgang fördert auch soziale und kognitive Kompetenzen sowie lebenspraktische Erfahrungen. Tiere in der Kindertagesstätte leisten einen Beitrag zur Entfaltung der Persönlichkeit der Kinder.

Im Zusammenhang mit einem Hund in unserem Kindergartenalltag werden viele Lernprozesse und Entwicklungen gestärkt und ausgebaut:

Stärkung des Selbstwertgefühls: Zutrauliche Hunde geben Kindern das Gefühl, verstanden und gebraucht zu werden. Die Kinder lernen, verantwortlich für ein anderes Lebewesen zu sein und wachsen an dieser Verantwortung.

Emotionale Ansprache: Hunde sind anschmiegsam und vermitteln Kindern das Gefühl von Wärme, Vertrautheit und Sicherheit. Im intensiven Kontakt mit dem Hund erkennen die Kinder, dass auch ihr Gegenüber Bedürfnisse und Gefühle hat, die respektiert werden müssen. Auf jede Aktion des Kindes erfolgt eine direkte Reaktion des Hundes. Durch das unmittelbare Feedback werden Hunde zum „positiven Erzieher”.

Integration: Der Hund ist ein „sozialer Katalysator”. Über das gemeinsame Interesse am Tier fällt es Kindern oft leichter, untereinander in Kontakt zu kommen. Sie erleben, dass es dem Hund egal ist, wie man aussieht, spricht oder welchen sozialen Hintergrund man hat. Durch diese positive Erfahrung lernen Kinder, auch andere in der Gruppe vorbehaltloser anzunehmen.

Einhaltung von Regeln:
Der Umgang mit einem Hund erfordert die Festlegung von Verhaltensregeln. Kinder , die den Kontakt zum Tier suchen, müssen also lernen, sich an Regeln zu halten, die ihnen der Pädagoge auferlegt hat. 

Körpersprache: Hunde senden klare Signale. Schwanzwedeln und angelegte Ohren haben ihre Bedeutung. Die Kinder lernen, auf solche nonverbalen Signale zu achten und erlernen die Fähigkeit, auch im Umgang mit Menschen sensibel und aufmerksam zu reagieren.

Körperkontakt und Nähe: Die eingesetzten Hunde gehen ohne Vorbehalte auf jedes Kind zu. Hiervon profitieren vor allem verhaltensauffällige Kinder, denn für Hunde ist jedes Kind „normal”. Durch ihr freundlich forderndes Verhalten ermuntern die Hunde geradezu zum Austausch kleiner Berührungen bis hin zum gemeinsamen Spielen und Toben. Durch ihr Bedürfnis nach Streicheln und Kuscheln entsprechen die Hunde dem Wunsch der Kinder nach Nähe und Wärme.

Motorik: Hunde haben einen ausgeprägten Spieltrieb. Das gemeinsame Spiel mit dem Hund ist für die Kinder nicht nur ein komplexes soziales Geschehen, sondern gleichzeitig auch eine Gelegenheit zu lernen, rücksichtsvoll und vorsichtig zu sein. Dieser Lerneffekt wirkt sich auch auf den Umgang mit Freunden oder Erwachsenen aus. Beim Streicheln oder Füttern wird gleichzeitig die Feinmotorik gefördert.

Sprachbereitschaft: Ein Hund bietet viel Gesprächsstoff. Die Kinder beginnen unmittelbar nach der ersten Begegnung über Reaktionen und Eigenheiten „ihres” Hundes zu sprechen. Der starke Aufforderungscharakter des Hundes regt zum Reden mit dem Tier, mit anderen Kindern und den Erwachsenen an. Sprachhemmungen können so abgebaut werden.

Manche Kinder haben anfangs große Ängste oder Unsicherheiten, wenn sie einen Hund das erste Mal sehen. Durch die Arbeit mit dem Hund kann ein respektvoller Umgang erlernt und Ängste abgebaut werden.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Tiergestützte Pädagogik im Kindergarten zahlreiche Vorteile bietet:

  • kann Kindern helfen, sicherer im Umgang mit Hunden zu werden
  • bestimmte Situationen, in die Kinder mit Hunden kommen, können konkret geübt und so mögliche Ängste abgebaut werden
  • die Hundesprache und die Möglichkeit der Kommunikation mit dem Hund wird erläutert
  • es wird die Verantwortung deutlich gemacht, die der Mensch für den Hund übernimmt
  • durch das gemeinsame Kennenlernen des Hundes kann der Umgang der Kinder untereinander verbessert werden
  • fördert die persönliche Entwicklung der Kinder durch das Verständnis für das Lebewesen Hund

(Quelle: Chiemgauer Hundeschule/Therapiebegleithunde Ausbildung)